Foto Anne Selders © Ulrike Ottinger

 

„Mich interessieren Figuren, um die sich Legenden ranken, die im Lauf der Zeit die wildesten Blüten treiben.“

 

Wenn Ulrike Ottinger für die Leinwand erzählt, dann verbindet sie die Bilderkraft des Alltags mit den Geschichten ihrer Drehorte, die Gegenwart mit der Historie, die Literatur mit dem Kino, Einfachheit mit Exzentrik, spontanen Witz mit immer gültigen Fragen. Die Wiener Vampirgroteske DIE BLUTGRÄFIN ist ein seit langem gehegtes Wunschprojekt. Nun fällt Anfang Februar die erste Klappe zu dieser „Schnitzeljagd im Dreivierteltakt“. In den Hauptrollen: Isabelle Huppert und Birgit Minichmayr.

 

2007 haben Sie einen bildstarken Dokumentarfilm PRATER bei der Berlinale präsentiert. Wir hatten damals Gelegenheit, ein Gespräch zum Film zu führen; beim erneuten Lesen nun für dieses Gespräch konnte ich feststellen, dass sich bereits seit damals ein Bogen zur Idee einer Vampirgroteske spannt. Wohin reichen die Wurzeln von DIE BLUTGRÄFIN zurück?

ULRIKE OTTINGER: Schon 1998 habe ich in Wien eine umfangreiche Recherche unternommen, die dann weiter ausuferte, als ich den Schriftsteller Gerhard Roth kennenlernte, dessen Buch Eine Reise in das Innere von Wien soeben erschienen war, das er im Untertitel, wenn ich mich recht erinnere, einen „Reiseführer durch die Abgründe der österreichischen Seele“ nannte. Seine Frau und er haben mich in ihr Haus an der österreichisch-slowenischen Grenze eingeladen, und wir hatten Zeit, unsere Gespräche weiter zu vertiefen.

Ich hatte immer eine große Faszination für Orte und ihre Geschichte; sie sind oft Ausgangspunkte für meine Filme. Danach habe ich unter dem Eindruck dieser Reise gleich das Drehbuch geschrieben. Es war ein erster Entwurf, der nicht mehr als dreißig Seiten hatte; auf Produktionsseite habe ich mit Kurt Mayer zusammengearbeitet, der ein guter Freund war und auch PRATER produziert hat. Die Faszination dieser Orte hat nicht nachgelassen und ich habe das Buch weiterentwickelt.

 

Welche Orte in Wien waren das?

ULRIKE OTTINGER: Neben dem Prater und der Postsparkasse, die damals noch in Betrieb war, besuchte ich auch den Narrenturm, natürlich den Stephansdom von den Katakomben bis zu dem eindrucksvollen Dachstock, der überwältigende Ausmaße hat. Zum Heldenberg außerhalb von Wien bin ich rausgefahren und konnte kaum glauben, was ich sah. Eine Zentralarchitektur mit Alleen, gesäumt von aufgestellten Büsten sämtlicher Feldherren und Militärs aus Eisenguss und sorgfältig bronziert, wie aus einem Stück von Herzmanovsky Orlando. Ich habe mir die Michaelergruft angesehen, aber auch die unglaublich prächtige Nationalbibliothek. Ich fuhr auch zum unterirdischen See in Hinterbrühl – das ist ein Ort, wo die Vergangenheit und die Gegenwart zusammenkommen –, vom Gipsbergwerk zur geheimen Produktionsstätte des Heinkel Düsenjägers, Hitlers Wunderwaffe, bis zur heutigen Touristenattraktion.

 

Woher rührt die Idee, eine Vampirgeschichte zu erzählen?

ULRIKE OTTINGER: Es gibt ideale Protagonist*innen, die vom Namen her oder von den Phantasien, die diese Namen auslösen, emotional stark besetzt sind; und dann gibt es auch die Orte mit ihren ganz eigenen Geschichten. Das war die Basis des Drehbuchs. Vampire sind ideale Protagonist*innen, weil sie in der Vergangenheit, in der Gegenwart und eben auch in der Zukunft leben, weil die Zeit keine Bedeutung für sie hat. Sie kennen ja auch ihre eigene Zukunft. Das gibt mir die Freiheit Historisches mit Gegenwärtigem, auch Aktuellem, gleichzeitig zu erzählen. DIE BLUTGRÄFIN ist aber ganz sicher nicht der Vampirfilm, den man mit den üblichen Erwartungen von Grusel oder gar Splatter in Verbindung bringt. Man kann das über ganz andere Bilder zeigen. Ich erinnere mich z.B. an die Fahrt zu Gerhard Roth, es war Herbst, die Zeit der Kürbisernte. Wir fuhren an einem Feld vorbei, auf dem eine Gruppe von Frauen breitbeinig auf dem Boden saß und riesige, überreife Kürbisse für die Kernölgewinnung aushöhlte. Aus der Ferne sah das aus, als würden sie ihre eigenen Leiber ausweiden. Ein unglaubliches Bild, das sich in meine Erinnerung eingebrannt hat. Es ist ganz real und gleichzeitig auch etwas völlig anderes.

 

Das hat gewiss auch mit Ihrem Blick zu tun, das Ungewöhnliche im Alltäglichen zu sehen?

ULRIKE OTTINGER: Ja, der Alltag war für mich schon immer eine große Inspirationsquelle. Die Orte. Die Geschichte. Die Literatur. Übrigens ist auch die Strudlhofstiege ein Drehort.

 

Wie kam es zur nicht aus Wien stammenden Protagonistin, der so genannten Blutgräfin, Erzsébet Báthory. War der Mythos, der sich um sie rankt, ausschlaggebend?

ULRIKE OTTINGER: Sie stammt aus Siebenbürgen, was zu ihrer Zeit Teil des Habsburgerreichs war. Ehrlich gesagt, interessiert mich ihre Geschichte nicht besonders. Die habe ich vielmehr als Vehikel verwendet. Ich habe ja auch Filme gemacht wie FREAK ORLANDO oder DORIAN GRAY IM SPIEGEL DER BOULEVARDPRESSE. Man hat zu einer Figur Assoziationen, diese führen aber ganz woanders hin. Der Blutgräfin werden die fürchterlichsten Grausamkeiten nachgesagt. Im Grunde weiß man nicht, ob das auf irgendeinem Komplott beruht, ob das politisch motiviert war, ob man an ihren Reichtum heranwollte oder ob sie wirklich eine grauenhafte Sadistin war. Mich interessiert ihre persönliche Geschichte nur insoweit, als es immer wieder Figuren gibt, um die sich Legenden ranken, die im Lauf der Zeit die wildesten Blüten treiben.

 

Der Untertitel von DIE BLUTGRÄFIN lautet Eine Schnitzeljagd im Dreivierteltakt; er lässt vermuten, dass Sie etwas zutiefst Wienerisches erzählen möchten, was mit den Orten, aber auch mit der Sprache, den unterirdischen Orten und möglicherweise dem Tod zu tun hat…

ULRIKE OTTINGER: … mit dem Tod vor allen Dingen. Es ist bekannt, dass man in Wien ein besonderes Verhältnis zum Tod hat. Man denke nur an die Habsburger, die die dreifache Bestattung erfunden haben, weil sie von einer fanden, dies sei nicht genug. Grundsätzlich bin ich an Ritualen interessiert, ganz gleich in welcher Kultur. Sie sind immer Ausdruck dafür, bestimmte Dinge zu bewältigen, zu feiern, zu zelebrieren. Das empfinde ich hier in Wien sehr stark. Ich habe auch eine große Affinität zur österreichischen Literatur, die ich in ihrer Vielfalt für etwas ganz Besonderes halte. Ich lese gerne und viel und hatte und habe viele Freundinnen und Freunde auch in den Wiener literarischen Kreisen. Mit Friederike Mayröcker bin ich schon in den siebziger Jahren in der Alten Schmiede aufgetreten. Von Elfriede Jelinek habe ich drei Stücke und einen Text inszeniert. Wir haben uns über MADAME X kennengelernt, das war ein Film, der das Piratengenre zitiert und gleichzeitig – in Verbindung mit der damals sehr stark aufkommenden Frauenbewegung – ironisch auflöst. Es war eine Komödie, für manche, sehr „Orthodoxe“, war das vielleicht ein bisschen zu früh.

 

Die ironische Interpretation des Vampirgenres steht ja auch jetzt im Vordergrund, mit durchaus politischen Anspielungen.

ULRIKE OTTINGER: DIE BLUTGRÄFIN hat sehr komische, auch groteske Momente, aber auch sehr ernste, die eine Tiefenbohrung in die Geschichte unternehmen. Im Mittelpunkt steht die Suche nach einem besonderen Buch – das stellt ja eine Utopie dar, gleichzeitig wissen wir, dass Erlösung nicht möglich ist oder dass es nur Teilerlösung gibt. Da hat der Film etwas Ernsthaftes. Sonst wäre es nicht interessant. Im unterirdischen See tritt die Blutgräfin, die von Isabelle Huppert dargestellt wird, als Gallionsfigur auf, sie erscheint wie eine mythische Figur aus der Unterwelt und gleich darauf erscheint eine Touristengruppe mit ihrem Reiseführer, der die Geschichte der Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg, die an diesem romantischen Ort geschuftet haben, erzählt. Solche Dinge mache ich gerne: Von der Vergangenheit gleich wieder in die Gegenwart zu gehen. Das etabliere ich gleich von Beginn an: Eine österreichische Phantasie-Trachtengruppe, gleichzeitig eine japanische Touristengruppe, die ebenfalls in ihren klassischen Kostümen da ist und sogleich fallen beide durch unterschiedliche Verhaltensweisen auf.

 

Ihre künstlerische Zusammenarbeit mit Elfriede Jelinek besteht schon lange.  Wie sah sie konkret bei DIE BLUTGRÄFIN aus?

ULRIKE OTTINGER: Ich hatte das Drehbuch geschrieben und Elfriede anlässlich meiner Graz-Reise davon erzählt und sie gefragt, ob sie mir bei den österreichischen Dialogen helfen könne. Sie fand das sehr spannend und war gerne dabei. Wir haben uns zwei Tage hingesetzt und uns sehr amüsiert, sie hat Vorschläge gemacht und dann hat sie mir Versatzstücke geschickt und mir freie Hand gelassen, sie einzusetzen. Das war so wunderbar, wie sie so ist in ihrer Großzügigkeit. Manches habe ich dann integriert, denn wir haben ja sehr unterschiedliche Arten zu schreiben. Aber letztlich ist es ein Amalgam geworden. Zwei Jahre später begann dann die Phase, das Projekt finanziell auf die Beine zu stellen, leider kam das Geld nicht zusammen. Es ist ein teurer Film: Man muss ihn in der Ausstattung richtig machen, denn er geht durch die Zeiten. Es ist kein Kammerspiel, im Gegenteil. Viele Leute. Viele Aspekte. Viele Orte. Ich hatte es dann einfach weggelegt, andere Sachen gemacht, man wird sonst ja depressiv. Dann kam es zu einem erneuten Versuch, Alexander Dumreicher-Ivanceanu gemeinsam mit Kurt Mayer und einem deutschen Koproduzenten. Damals dachte ich an Tilda Swinton und Isabelle Huppert. Es hat sogar eine Pressekonferenz gegeben, aber … kürzen wir das ab … es ist wieder nicht zustande gekommen. Erst als ich bei Crossing Europe 2021 in Linz war, wurde ich wieder auf das Projekt angesprochen, es sei so ein schönes Drehbuch gewesen. Und ich musste erwidern, dass leider nie das Geld dafür zusammengekommen ist. Film ist und bleibt schwierig. Es ist immer herzzerfetzend und nervenzerfetzend. Man muss schon recht verrückt sein, um das zu machen. Man verliert ja selbst unheimlich viel Geld, weil man so viel an Zeit und Arbeit investiert und währenddessen nichts anderes macht. Plötzlich war eine Stimmung da, wo man sagte „Das muss man machen!“  Irgendwie kam da eine Energie zusammen, alle haben sich dahintergeklemmt, ich auch. Ich habe selbst in die Produktion eingebracht, was ich konnte, und jetzt wird es.

 

Welch langen Atem es manchmal braucht …

ULRIKE OTTINGER: Seit 1998 bis jetzt! Das muss man sich mal vorstellen. Ich habe sehr viel gemacht inzwischen, aber trotzdem nie das Interesse am Projekt verloren. Ich habe immer gewusst, dass ich das machen will. Ich weiß auch, dass es funktioniert, weil es Dinge sind, die nicht an eine Zeit gebunden sind. Sie sind immer aktuell, weil es um Strukturen geht, die immer aktuell sind. Das Instrumentarium mag sich ändern, aber nicht die Themen.

 

War Isabelle Huppert in dieser langen Zeit immer Ihre Kandidatin für die Blutgräfin?

ULRIKE OTTINGER: Mit der großartigen Isabelle Huppert wollte ich immer arbeiten. Wir waren über die lange Zeit auch immer wieder in Kontakt. Als Zofe habe ich ihr die wunderbare Birgit Minichmayr zur Seite gestellt, ein ideales und sehr unterschiedliches Paar. Wir haben wirklich einen tollen Cast.

 

Sie sind nun in den letzten Wochen der Drehvorbereitung. Diese Woche war auch Isabelle Huppert in Wien. Was hat sich diese Woche so alles getan?

ULRIKE OTTINGER: Es war viel zu kurz. Wir haben das Buch gelesen. Zwei Tage, das war ein Durchgang im Galopp. Wir werden nicht viel Probenzeit haben. Da bringen einzelne Gespräche über die Rolle viel mehr. Auch wenn wir relativ viel Geld haben, ist es zu wenig für diesen Film. Wir haben dreißig Drehtage. Ich würde mir vierzig wünschen. Die Vorgehensweise muss jetzt die sein, dass man mit den einzelnen Schauspieler*innen sehr intensiv über die Rolle spricht und die Charakteristik definiert. Dann können sie auch für sich arbeiten. Es sind ja lauter wahnsinnig gute Leute. Und wenn sie dann zusammenkommen mit ihrer Spielfreude werden sie sich die Bälle zuwerfen. Wir haben die Bilder der Darsteller*innen in der Produktion schon alle auf einer Wand aufgehängt, es sind an die fünfzig.

 

Viele Leute heißt in Ihrem Setting auch sehr viele, besondere Kostüme. Wo stehen Sie da gerade in den Vorbereitungen?

ULRIKE OTTINGER: Der Kostümdesigner Jorge Jara ist außer meiner persönlichen Assistentin Anette Fleming, mit der ich PARIS CALLIGRAMMES geschnitten habe, der einzige im Team, den ich schon sehr lange kenne. Mit Jorge habe ich schon für FREAK ORLANDO Anfang der achtziger Jahre zusammengearbeitet. Er ist ein Kostümbildner, der früher viel für Film gearbeitet hat, jetzt entwirft er vor allem für die Oper. Da DIE BLUTGRÄFIN so eine barocke Sache ist, dachte ich an ihn. Er kann das Barocke, das Üppige und er hat einen großen Sinn für Farben. Ich hatte ein Gefühl, dass ich mich mit ihm in künstlerisch-ästhetischer Hinsicht gut verstehen würde und das bewahrheitet sich gerade. Die Handlung berührt viele Epochen und Jorge ist jemand, der mit wenig viel machen kann. Wir haben für die Kostümabteilung am Steinhof schöne große Räume, ich bin so oft wie möglich dort. Ganz in der Nähe im Pavillon gegenüber ist die Ausstattungs- und Requisitenabteilung untergebracht. Zurzeit wird eine 150 Jahre alte Prachtkarosse restauriert. Hier arbeiten Schreiner, Maler, Schlosser, Zeichner, Buchbinder, Graveure an Ausstattung und Requisiten. Da ich mit einer Bildersprache arbeite, hat für mich jedes Detail, jedes Objekt, jedes Requisit und ihre Farbgebung eine Bedeutung und ist deshalb sehr wichtig für mich.

Gleichzeitig müssen wir gerade die letzten offenen Drehorte – für einige erhielten wir keine Erlaubnis – suchen und entscheiden. Und wir arbeiten an der Besetzung der Kleindarsteller*innen. Ich arbeite jeden Tag sechzehn Stunden und werde nicht fertig. Es ist aber eine sehr schöne Arbeit und es ist großartig, wie sich jeden Tag ein kleines Stück realisiert.

 

Werden Sie hauptsächlich an Originalorten drehen?

ULRIKE OTTINGER: Ja, wir drehen in Österreich ausschließlich an Originalorten. Einige Innenräume werden wir in Luxemburg drehen und das Mitternachtssouper, das in einem Riesenrad-Waggon stattfindet, im Studio bei Köln. Im Riesenrad findet eigentlich der Showdown statt, den hätten wir unmöglich mit sieben Schauspieler*innen, der anwesenden Crew, dem Kellner und dem Essen, das er serviert, im echten Waggon drehen können. Das Außen drehen wir selbstverständlich im Prater.

 

In welcher Sprache wird DIE BLUTGRÄFIN gedreht werden?

ULRIKE OTTINGER: Wir haben sehr lange überlegt, was die beste Lösung ist. Mein Wunsch wäre gewesen, dass Isabelle Huppert ein bisschen mehr Deutsch spricht. Sie ist so sprachbegabt. Ich habe sie schon Russisch und Arabisch spielen gesehen und gehört. Aber sie wird vorwiegend Französisch sprechen mit einigen deutschen Sätzchen. Aber jetzt hat sich Birgit Minichmayr, die wirklich kein Risiko scheut, bereit erklärt, Französisch zu lernen. Sie bekommt gerade einen Coach, sodass die Dialoge zwischen der Gräfin und der Zofe – die stehen ja für einen Wechsel zwischen dem alten Europa und dem neuen – auf Französisch, Deutsch, ein bisschen Russisch und in kleinen Einwürfen Ungarisch gesprochen werden. Diese gemischte Version als internationale Festivalfassung zu verwenden, halte ich für eine gute Lösung. Es entspricht ja auch unserer Lebensweise. Wir sind ständig unterwegs, es gibt oft die Situation, dass einer in der Sprache spricht, in der er sich mehr zu Hause fühlt, die andere aber dennoch versteht. Solche Situationen mag ich sehr und habe auch viel Erfahrung mit diesen Mischformen.

 

Was erfüllt Sie mehr: Aktuell diese Wochen der konkreten Drehvorbereitung oder ist die Freude auf den Dreh nochmals etwas ganz Besonderes?

ULRIKE OTTINGER: Ich könnte das nicht voneinander trennen, auch wenn es grundverschiedene Phasen sind. In diesem Zustand der guten Anspannung bin ich schon seit einem Jahr. Im Sommer habe ich einige Zeit am Bodensee verbracht und immer wieder sind die Mitarbeiter*innen zu mir gekommen, einmal waren wir mindestens zehn Leute und haben eine ganze Woche zusammengearbeitet. Davor und danach habe ich mit Jorge an den Kostümen gearbeitet, im Sommer dort, sonst in Berlin. Aus Budgetgründen musste ich immer wieder Änderungen im Drehbuch vornehmen. Da ist man dann wieder außer sich, weil man nach einer Streichung alles wieder neu miteinander verknüpfen muss, bloß damit das Buch keinen Schaden nimmt. Dann erfährt man wieder, dass ein Drehort wegfällt… Man ist ständig in einem Alarmzustand. Es ist und bleibt aufregend und man ist stets unter Hochspannung. Ich bin mit sehr großer Leidenschaft dabei und die Leute des Teams leisten wunderbare Arbeit. Es haben alle verstanden, dass es ein Projekt ist, wo alle richtig zeigen können, was sie können. Und ich fühle mich sehr unterstützt.

 

Interview: Karin Schiefer

Dezember 2024