Neben der Vielzahl an heimischen Filmproduktionen, die hierzulande Jahr für Jahr erfolgreich realisiert wird, ist Österreich auch für das internationale Filmschaffen eine äußerst beliebte Anlaufstelle. Vom Prater, Schloss Schönbrunn und der Staatsoper in Wien über das idyllische Salzkammergut, die historische Altstadt Salzburgs und die Tiroler Alpen bis hin zur berühmten Opernbühne am Bodensee in Bregenz, die Fülle an außergewöhnlichen Drehorten in Österreich ist nahezu unerschöpflich. The Sound of Music (1965), Die drei Musketiere (1993), Before Sunrise (1995), Mission: Impossible – Rogue Nation (2015) und gleich mehrere James Bond-Filme, darunter Ein Quantum Trost (2008) und Spectre (2015) – all diese und viele weitere weltbekannte Filme wurden u.a. in Österreich gedreht und haben damit einen wesentlichen Beitrag zur Umwegrentabilität geleistet. Am Originalschauplatz von SPECTRE in Sölden wurde mit dem 007 ELEMENTS beispielsweise eine einzigartige James Bond-Erlebniswelt geschaffen, die auf 3.000 Metern Seehöhe tief in den Kosmos der Agentensaga eintauchen lässt. Salzburg lockt bis heute mit speziellen SOUND OF MUSIC-Rundfahrten ebenso wie die nach Orson Welles‘ Filmklassiker DER DRITTE MANN benannte 3. Mann Tour Filmbegeisterte in Wien seit vielen Jahren in das Wiener Kanalsystem entführt.

 

Filmförderungsgesetz NEU zeigt Wirkung!

Die Reform des Filmförderungsgesetzes im Jahr 2023 hat die Attraktivität des Standorts Österreich für Filmproduktionen weiter erhöht. Dabei wurde das große wirtschaftliche Potential von Filmproduktionen als integraler Bestandteil in der Förderung verankert. Das neue Standortförderungsmodell ÖFI+ gilt auch international als Musterbeispiel für die Verankerung der wirtschaftlichen Wertschöpfung in der Kulturförderung.

112 Kinoprojekte haben von der neuen Förderschiene seit 2023 profitiert. Diese brachten Investitionen in Höhe von 26 Millionen aus dem Ausland innerhalb von Österreich mit sich. In Folge der Reform haben 2024 Kooperationen mit internationalen Produktionsfirmen bereits merklich zugenommen ebenso wie die Präsenz österreichischer Filme auf internationalen Festivals.

Wie groß der Wirtschaftsfaktor Film hierzulande ist, unterstreicht die Tatsache, dass mittlerweile 3.820 Unternehmen in Österreich ihren Schwerpunkt in der Filmwirtschaft haben. Sie zählen dabei fast 10.000 Beschäftigte. 2022 erzielten sie Erträge von mehr als 1,6 Mrd. Euro.

 

Österreichischer Film bei Festivals weltweit gefragt

Neben dem wirtschaftlichen Erfolg, genießt der österreichische Film vor allem künstlerisch ein kontinuierlich steigendes Ansehen in der internationalen Filmszene. Heimische Filmproduktionen liefen 2024 bei fast 400 internationalen Festivals und konnten dabei zahlreiche Erfolge verbuchen. Allein das Historiendrama DES TEUFELS BAD von Veronika Franz und Severin Fiala wurde an über 30 Festspielstandorten präsentiert – von New York über Santiago de Compostela bis Thessaloniki – und wurde unter anderem bei der Berlinale für die beste Kameraarbeit (Martin Gschlacht), beim Mórbido Film Fest in Mexico City für den besten Feature Film, beim Festival de Cine de Terror in Molins de Rei für den besten Film, die beste Regie und das beste Drehbuch oder beim International Film Festival Brunswick für die beste schauspielerische Leistung  (Anja Plaschg) prämiert. Außerdem wurde der düstere Streifen, der sich mit dem Umgang mit Depressionen im 18. Jahrhundert befasst, als Österreichischer Kandidat für den Auslandsoscar 2025 nominiert.

In nicht weniger als 45 Städten wurde Ruth Beckermanns Dokumentarfilm FAVORITEN dieses Jahr präsentiert und konnte Filmpreise in Berlin, Hong Kong, Lissabon und Mailand ergattern. Bei über 30 Festivals auf allen Kontinenten war 2024 auch Mo Harawes Langfilmdebüt THE VILLAGE NEXT TO PARADISE zu erleben. Zu den größten Erfolgen für den Streifen, der in Cannes seine Weltpremiere feiern durfte, zählen der „Best Film – Spirit of Festival Award“ beim 69. International Film Festival von Cork, Irland, und der „International Jury Grand Prize“ beim War on Screen – Festival international de cinéma in Châlons-en-Champagne, Frankreich. Aber auch viele andere fiktionale und dokumentarische Filmarbeiten konnten bei renommierten Wettbewerben überzeugen. MOND von Shooting-Star Kurdwin Ayub wurde beim 77. Film Festival von Locarno u.a. mit dem Spezialpreis der Jury bedacht, THE WITNESS des iranischen Regisseurs Nader Saeivar erhielt den Publikumspreis Orizzonti Extra bei der 81. Ausgabe der Filmfestspiele von Venedig, BLUISH von Lilith Kraxner und Milena Czernovsky punktete beim 35. FIDMarseille – Festival International de Cinéma mit dem “Grand Prix of the International Competition”, Ulrike Koflers GINA verbuchte den Publikumsreis beim 27. Festival Univerciné Allemand in Nantes, und Anja Salomonowitz semidokumentarischer Film MIT EINEM TIGER SCHLAFEN wurde beim Bolzano Film Festival Bozen für die beste künstlerische Leistung (Buch & Regie) und beim WaHFF Festival International du Film Historique Waterloo mit dem „Prix du Jury de la Critique“ gewürdigt.

Darüber hinaus konnten auch mehrere österreichische Darstellerinnen und Darsteller auf der internationalen Bühne überzeugen, so etwa Florentina Holzinger, die für ihr Schauspieldebüt in MOND beim Eurasia International Film Festival in Almaty den Preis als beste Schauspielerin erhielt. Adele Neuhauser wurde mit dem Deutschen Filmpreis für die beste weibliche Nebenrolle in Chris Kraus‘ Drama 15 JAHRE prämiert. Mit Simon Morzé ging auch der Deutsche Filmpreis für die beste männliche Hauptrolle an einen österreichischen Schauspieler. Morzé erhielt die Auszeichnung für seine Darstellung des jungen Soldaten Franz Streitberger in Adrian Goigingers Kriegsdrama DER FUCHS.