Österreichische Filme im Kino

Haben Sie Veronika Franz‘ und Severin Fialas aufwühlendes Historiendrama DES TEUFELS BAD oder Georg Maas‘ und Judith Kaufmanns DIE HERRLICHKEIT DES LEBENS über die außergewöhnliche Liebesgeschichte zwischen Dora Diamant und Franz Kafka in den vergangenen Monaten im Kino erlebt? Wenn Sie in puncto Österreichischer Film damit auf den Geschmack gekommen sind, haben wir eine gute Nachricht: Sie müssen nicht lange auf die nächsten Highlights warten!

Gerade startete der heiß erwartete österreichischer Film VENI.VIDI.VICI von Daniel Hoesl und Julia Niemann lässt Sie ab sofort in das scheinbar perfekte Leben des superreichen Amon Maynard eintauchen, dessen Bedürfnis nach den letzten noch nicht erprobten Grenzerfahrungen eine blutige Jagd auf willkürlich ausgewählte Menschen mit sich bringt. Der Wahnsinn eines Lebens ohne Maß und Grenzen als unterschwellige Kapitalismuskritik!

Anfang Oktober geht es Schlag auf Schlag: Während am 3. Oktober 80 PLUS (Regie: Sabine Hiebler und Gerhard Ertl), eine herzerwärmende Tragikkomödie über Vereinsamung, Sterbehilfe und gleichzeitig die Chance auf neue Abenteuer im Alter, mit Christine Ostermayer und Margarethe Tiesel in den Hauptrollen anläuft, nimmt Sie der Dokumentarfilm TIERGARTEN von Hans Guttner ab 4. Oktober auf eine noch nicht dagewesene Rundreise durch den Tiergarten Schönbrunn mit. In eindrucksvollen Bildern zeigt der Film am Beispiel des weltbekannten Wiener Zoos, was hinter den Kulissen geschieht, um das Artensterben zu verhindern und die Biodiversität auf unserem Planeten zu sichern.

Einen Blick unter die Oberfläche ermöglicht auch Harald Friedls in Niederösterreich und Rumänien gedrehter Film 24 STUNDEN (Kinostart: 11. Oktober) über das Leben und Arbeiten in der 24-Stunden-Pflegebranche. Am Beispiel der Rumänin Sadina, beleuchtet Friedl in dieser feinfühligen filmischen Auseinandersetzung die Belastung zwischen aufopfernder Betreuung betagter Menschen und eigener Isolation von der Heimat, welche die vielfach aus Osteuropa stammenden Pflegekräfte aushalten müssen.

Eine in der Tradition des Fantasy-Abenteuers angesiedelte Coming-of-Age-Geschichte, deren Trailer spektakuläre Bilder verheißt, wartet ab 24. Oktober mit der europäischen Blockbuster-Produktion WOODWALKERS. Im Mittelpunkt steht der Junge Carag, der zwar unscheinbar wirkt, aber in Wahrheit ein Fabelwesen ist, das seine Gestalt zwischen Mensch und Puma wechseln kann. Der Film ist unter der Regie des US-Filmemachers Damian John Harper entstanden und ist der erste Teil einer Trilogie, die im Herbst 2025 und 2026 zwei weitere Teile der Saga bringen wird.

Zwischen den beiden auf internationaler Bühne meistbeachteten und mehrfach preisgekrönten Filmen des Jahres – Kurdwin Ayubs MOND (ab 31. Oktober im Kino) und Mo Harawes THE VILLAGE NEXT TO PARADISE (ab 8. November im Kino) – startet per 7. November außerdem das Drama MARIANENGRABEN der aus Luxemburg stammenden Regisseurin Eileen Byrne. Das Langfilmdebüt der Filmemacherin handelt von einer Jugendlichen, deren Lebenswille gänzlich erloschen ist, nachdem ihr kleiner Bruder in Triest ertrunken ist. Vom düsteren Gedanken und Schulgefühlen geplagt, lernt sie zufällig einen alten Griesgram kennen, der mit der gestohlenen Urne seiner Ex-Frau nach Italien fährt. Auf der gemeinsamen Reise entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft, die allerdings nicht von Dauer sein wird.

Die berührende Lebensgeschichte des als „Husky Toni“ bekannten Vorarlbergers Anton Kuttner ist ab 14. November zu erleben. In HUSKY TONI – go ahead erzählt Regisseur Ulrich Grimm wie sich Kuttner, ausgehend von einer nach einjährigem Spitalsaufenthalt überstandenen Leukämieerkrankung, den Kindheitstraum eines Lebens mit Schlittenhunden erfüllt hat. Obwohl den mittlerweile mehrfachen Großvater der Krebs in seinem Leben immer wieder eingeholt hat, hat er nie den Lebensmut verloren und unterstützt mit seinen 18 Huskys und seinem Hilfsverein selbst seit Jahren kranke Kinder.

Ende November wartet außerdem das mit Gerti Drassl, Ursula Strauss, Marie-Luise Stockinger und der hochtalentierten Jungschauspielerin Emma Lotta Simmer top besetzte Drama GINA der aus Tirol stammenden Filmemacherin Ulrike Kofler. Titelfigur ist ein neunjähriges Mädchen, das sich nach Geborgenheit, Liebe, Zuwendung und vor allem einer „richtigen Familie“ sehnt, aber von ihrer viel zu jungen und überforderten Mutter nicht das bekommt, was sie als Kind braucht. Im Gegenteil: Gina kümmert sich um ihre kleinen Brüder und die neuerlich schwangere Mutter. Dabei kämpft sie innerlich gegen die Hoffnungslosigkeit ihres Schicksals und äußerlich gegen Verwahrlosung und das Jugendamt.