Arbeitsgruppe für neue Finanzierungsmöglichkeiten mit Branchenvertretern wird eingerichtet
In Diskussion mit der Branche stellte der Vizekanzler dabei seinen Plan für eine Investment Obligation für internationale Streamingkonzerne. Mit dieser sollen die Streamingkonzerne zu einem Beitrag zur österreichischen Kulturlandschaft verpflichtet werden. Vonseiten der Branche wurde ein Tax-Credit-System ins Spiel gebracht. Vor dem Hintergrund der Budgetsanierung sollen nun alle Vorschläge geprüft und neue Förderstrukturen erarbeitet werden. Um den Austausch aufrechtzuerhalten und tragfähige Lösungen für die österreichische Filmbranche zu finden, richtet der Vizekanzler deswegen eine Arbeitsgruppe zu neuen Finanzierungsmöglichkeiten für den österreichischen Film mit Mitarbeiter:innen des BMWKMS und des BMF sowie Vertreter:innen der Filmbranche ein.
Vizekanzler Andreas Babler: „Ich möchte als Kulturminister den österreichischen Film in seiner internationalen Einbettung stärken. Das heißt für mich, die Fördergelder gezielt einsetzen, eine nachhaltige Finanzierung schaffen und die Breite und Diversität unserer Filmlandschaft zu fördern. Nicht nur große Produktionsfirmen sollen gestärkt werden, auch kleinere, künstlerische Projekte und die internationale Vernetzung des österreichischen Films. Dabei geht es nicht nur um Geld, doch die Strukturen in der Filmförderung müssen teilweise neu gebaut werden. Mit der Investment Obligation wollen wir Netflix und Co. dazu verpflichten in den österreichischen Standort, von dem sie ja profitieren, auch zu investierten. Es freut mich, dass wir hier an einem Strang ziehen und wir gemeinsam mit dem Finanzministerium und der Branche an einer nachhaltigen Förderstruktur arbeiten werden.“
Roland Teichmann, Direktor des Österreichischen Filminstituts: „Dieser Schritt ist die smarteste Antwort auf die allgemeine Budget Situation und bringt neuen Drive in die nach künstlerischen und wirtschaftlichen Kriterien gezielt erfolgende selektive Filmförderung. Damit wird unsere Kernaufgabe deutlich gestärkt und der Plan, eine automatische Herstellungsförderung für Kinofilme schnellstmöglich wiedereinzurichten, schafft auch die nötige Perspektive für die Zukunft.“
Alexander Dumreicher-Ivanceanu, Obmann des Fachverbands der Film- und Musikwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich: „Der Runde Tisch markiert den Beginn eines wichtigen Dialogs zwischen Politik und Filmbranche. Wir haben die Einführung eines Austrian Tax Credits als Ausweg aus der aktuellen Krisensituation vorgeschlagen. Tax Credit Modelle funktionieren in Kinoländern wie Italien oder Frankreich nachhaltig; ihre Einführung in Österreich würde die bestehende Budgetproblematik lösen und die Branche zukunftsfit machen. Ich begrüße daher die von Vizekanzler Andreas Babler angekündigte Einrichtung einer Arbeitsgruppe aus Expert:innen des Kulturministeriums, des Finanzministeriums und der Filmbranche. Der Fachverband steht bereit, seine Expertise hier einzubringen, um eine tragfähige Lösung zu erarbeiten.“
Julia Sobieszek, Obmann-Stellvertreterin des Fachverbands: „Der Runde Tisch hat die Vielfalt des österreichischen Films gezeigt, für die wir uns alle gemeinsam einsetzen. Gerade für österreichische Stoffe und für junge Produzent*innen wäre ein Tax-Credit-System essenziell, um die Finanzierung zu sichern. Gleichzeitig würde ein Tax Credit Modell internationale Projekte wieder nach Österreich bringen und tausende Arbeitsplätze sichern.“