In der achten Sitzung 2024 hat die Projektkommission des Österreichischen Filminstituts fünf Talent LAB Entwicklungen gefördert: ein Dokumentarfilmprojekt sowie vier Spielfilmprojekte. In der fünften Sitzung 2025 hat die Projektkommission des Österreichischen Filminstituts drei Talent LAB Herstellungen gefördert: Die Reise, Río Masacre, Soldat.

Team-Pregxit
  • Tragikomödie

Pregxit

Regie Naima Noelle Schmidt
Drehbuch Naima Noelle Schmidt
Produktion Dominic Spitaler, Steven Swirko

OLIVIA (30) lebt ein ungebundenes Dasein als Städterin – bis ihr ein Schwangerschaftstest einen Strich durch die Rechnung macht. Sie will die Zeche prellen und läuft vor der Entscheidung davon, ob sie abtreiben soll oder nicht. „Pregxit“ ist eine Familiensaga mit abgeschmacktem Wiener Altbauflair: Hier wird schwerelos aneinander vorbeigeredet, Champagner geklaut und geliebt.

Naima Noelle Schmidt ist österreichisch-kanadische Drehbuchautorin und Regisseurin. Zurzeit arbeitet sie als Projektbetreuerin für die KGP Filmproduktion und Little Magnet Films. Davor war sie vier Jahre in der Drehbuchenentwicklung bei Witcraft tätig. Als Drehbuchautorin gewann sie mit „Pregxit“ beim Treatment-Wettbewerb IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT. 2024 wurde sie für das Talent LAB ausgewählt. Sie hat bei einigen Musikvideos und Kurzfilmen Regie geführt und Theater-, Film- und Medienwissenschaften studiert.

Geboren 1991. Er absolvierte die Graphische in Wien (Meisterklasse in Grafik- und Kommunikationsdesign) und studierte Psychologie, dann Produktion (mit Nebenfach Drehbuch) an der Filmakademie Wien sowie Kunst und Kulturmanagement am King’s College London. Seine Kurzfilme liefen auf Festivals wie Sundance, Karlovy Vary, Nouveau Cinéma, Filmfestival Max Ophüls Preis, Diagonale, PÖFF Black Nights und Vienna Shorts. Er vertiefte sein Handwerk als Produktionsleiter u.a. bei Ruth Beckermann und KGP Filmproduktion sowie als selbstständiger Produzent von Werbefilmen und Musikvideos wie für Soap & Skin. 2020 wurde sein Abschlussfilm für den First Steps Award nominiert. 2022 war er ein Berlinale Talent.

Steven Swirko wurde 1984 als Sohn eines US-amerikanischen Soldaten und einer deutschen Mutter geboren. Nach seiner Ausbildung zum Kaufmann für audiovisuelle Medien in Berlin arbeitete er zunächst bei einer Fernsehfilmproduktion. 2009 zog er nach Wien, wo er an der Universität für Musik und darstellende Kunst / Filmakademie Wien studierte und schließlich das Masterstudium in Filmproduktion abschloss. Als Produktionsleiter wirkte er an Filmen von Regisseur*innen wie Kurdwin Ayub, Ulrich Seidl, Gastón Solnicki, Béla Tarr und anderen mit. Heute lebt und arbeitet er in Wien und Berlin als Produzent und Produktionsleiter.

Team-DieReise-Othman-Reinisch
  • Drama

Die Reise

Regie Sallar Othman
Drehbuch Sallar Othman
Produktion Julian Reinisch

Ein Kühltransporter ist auf dem Weg von Ungarn nach Österreich. Im Laderaum verstecken sich Menschen aus dem Nahen und Mittleren Osten – sie sind auf der Flucht. Während der gefährlichen Reise prallen ihre individuellen Hinter- und Abgründe aufeinander. Ein Kammerspiel auf engstem Raum, das die unterschiedlichen Wünsche, Träume und Ängste der Passagiere zusammenwirft.

Sallar Othman wurde in Al-Hasaka, im Rojava Kurdistan in Nordsyrien geboren. Dort gründete er die Theatergruppe Koma Ararat, in der er als Schauspieler und Regisseur tätig war. Mit Koma Ararat führte er mehrere kritische Theaterstücke gegen die syrische Regierung auf den Straßen von Al-Hasaka auf. Aufgrund des Kriegs in Syrien floh Othman nach Europa, wo er seine Laufbahn als Filmemacher startete. Er beteiligte sich an bedeutenden Filmproduktionen und nahm an verschiedenen Film- und Drehbuchworkshops teil. Während dieser Phase verfasste und drehte er sechs Kurzfilme, von denen zwei auf internationalen Festivals präsentiert wurden.Im Jahr 2023 erhielt Othman ein Startstipendium von der Stadt Wien für sein Projekt „We have a world to unite“. Gleichzeitig widmet sich Othman der Entwicklung von zwei weiteren Langfilmprojekten: „Die Reise“, unterstützt vom Österreichischen Filminstitut und dem Drehbuchforum ScriptLAB, sowie „Hobi lass uns tanzen“, gefördert vom BMW:KMS. Othmans jüngster Kurzspielfilm „YARʓ wurde bei der Diagonale 2024 mit dem Preis für den besten Kurzspielfilm ausgezeichnet.

Julian Reinisch ist ein Filmproduzent und Geschäftsführer, der seit seinem 21. Lebensjahr (2016) selbstständig im Event- und Filmbereich tätig ist. Über Agenturen erhielt er Aufträge für Werbespots und wechselte ganz in die Filmbranche, nachdem er die Finanzierung für zwei Serien und einen Kurzfilm bei A1now.tv erhalten hatte. Daraufhin gründete er 2019 die APEX FILM GmbH, wo er als Mitgründer, Geschäftsführer und Produzent fungiert. Die APEX FILM GmbH war vor allem in der Werbung tätig, wobei ein Schwerpunkt auf Werbespots, E-Learning-Inhalten und Livestreams lag, die Julian in seinem eigenen Studio produzierte. Gleichzeitig leistete er kreative Arbeit mit Musikvideos und Kurzfilmen sowie dokumentarische Arbeit zum Thema Restitution in Namibia und Österreich, wo er auch aktivistische Arbeit geleistet hat.Julian hat sich die Filmarbeit autodidaktisch angeeignet und Erfahrungen in den Bereichen Ton, Kamera, Produktion sowie in der Postproduktion gesammelt. Derzeit ist er als Jr. Producer und Postproduktio-Supervisor bei Golden Girls Film beschäftigt, mit denen er im Rahmen des Talent LAB seinen ersten Spielfilm, „Die Reise“ von Sallar Othman, koproduziert.Julian produziert gerne jegliche Arten und Genres von Filmen, solange sie inhaltlich seine Werte repräsentieren, um eine faire, gleichberechtigte und empathische Zukunft mitzugestalten.

Team-RIO-SylvieWeber-AnoukShad
  • Coming-of-Age

Río Masacre

Regie Sylvie Weber
Drehbuch Sylvie Weber, Anouk Shad
Produktion Anouk Shad

Der 16-jährige Rio, ein sensibler Außenseiter aus Österreich, wird über die Ferien zu seinem entfremdeten Vater und der dementen Großtante in ein entlegenes Grenzdorf zwischen der Dominikanischen Republik und Haiti geschickt. Dort verliebt er sich in die scharfsinnige Brisa und taucht ein in eine Welt voller Hahnenkämpfe, Geistermythen und familiärer Schatten. Als Eifersucht, Gewalt und die verdrängte Geschichte des Río Masacre ihn einholen, muss Rio sich seiner Herkunft stellen und der Frage, wo er wirklich hingehört.

Sylvie ist eine Regisseurin deutscher und dominikanischer Herkunft, deren Filme sich mit Fragen der Zugehörigkeit auseinandersetzen. Sie untersucht Charaktere an herausfordernden Schnittpunkten der menschlichen Erfahrung und lotet in ihren Filmen die unermessliche, mystische Bandbreite der Emotionen aus, die diese Charaktere empfinden. Sylvies Filme sind oft in historischen Ereignissen verankert und bedienen sich des Surrealismus als Mittel zur Sinnfindung. Diese genreübergreifenden Geschichten interpretieren Freiheit, Resilienz und drängende moralische Fragen der Gegenwart neu. Sylvie hat einen Master-Abschluss in Theater-, Film- und Medienwissenschaften der Universität Wien und studierte audiovisuelle Produktion am SIMC in Pune, Indien. Sie engagiert sich intensiv für systemischen Wandel, Gleichberechtigung und Nachhaltigkeit vor und hinter der Kamera. Ihre Filme wurden weltweit auf Festivals und an Institutionen gezeigt, darunter Tribeca, Black Star Film Festival, BAM, LA Film Forum, Stanford University, Pacific Film Archive und Museo Italiano Audiovisivo e Cinema. 2023 nahm Sylvie am Playlab Films Creator’s Lab mit Apichatpong Weerasethakul in Mexiko teil. Sie war 2025 „Indeed/Hillman Grad Rising Voices“-Filmemacherin und entwickelt derzeit ihren Debütfilm „Río Masacre“, der für das Talent LAB, das Debütfilmprogramm des Österreichischen Filminstituts und des Filmfonds Wien, ausgewählt wurde.

Anouk Shad ist Produzentin, Autorin und Unternehmerin. Sie begann ihre Karriere bei Terra Mater Film Studios, wo sie an preisgekrönten Spielfilmen mitwirkte, darunter „The Ivory Game“, eine Netflix-Originalproduktion unter der ausführenden Produktion von Leonardo DiCaprio, und der Science-Fiction-Spielfilm „MindGamers“. Derzeit arbeitet sie freiberuflich an der Entwicklung des Kurzspielfilms „Von Sinnen“ im Rahmen des MASO-Programms sowie an dem Spielfilm „RÍO MASACRE“, der für das Talent LAB, das Debütfilmprogramm des Österreichischen Filminstituts und des Filmfonds Wien, ausgewählt wurde. Sie ist Mitbegründerin von GEWÄCHSHAUS, das als erstes und größtes Netzwerk für Filmemacher*innen of Color im deutschsprachigen Raum begann. Seitdem hat es sich zur Produktionsfirma Ripe GmbH entwickelt, die sich derselben Mission verschrieben hat: Film als Instrument für soziale Gerechtigkeit zu fördern, unterrepräsentierte Stimmen zu verstärken und strukturelle Veränderungen in der Branche voranzutreiben. „Río Masacre“ ist der erste Spielfilm der neuen Produktionsfirma. Anouk ist Absolventin des Programms „Creative Producer Indaba“ des Realness Institute, das sich dafür einsetzt, afrikanisches Kino einem globalen Publikum zugänglich zu machen. Sie hatte die Möglichkeit, mit Netflix, Universal und Warner Bros. zusammenzuarbeiten, und hält einen M.A. in Theater-, Film- und Medienwissenschaften. Anouk ist außerdem Mitglied der European Film Academy.

Team-Soldat-Bausch-Rausch-Zechner-Pollak
  • Coming-of-Age

SOLDAT

Regie Vivian Bausch
Drehbuch Vivian Bausch, Fabian Rausch
Produktion Lena Zechner, Klara Pollak

Im Linzer Randbezirk Auwiesen ist die elfja?hrige Kathi ein kleiner Soldat des Alltags. In einer zu großen Milita?rjacke und mit abrasierten Augenbrauen ka?mpft sie sich durch einen Sommer voller Zumutungen und Sehnsüchten.

Vivian Bausch studiert derzeit Regie und Schnitt an der HFF München und absolviert gleichzeitig ihr Masterstudium in Regie an der Filmakademie Wien. Ihr kreativer Ansatz zeichnet sich durch die Integration dokumentarischer Methoden in fiktionale Filme aus, wobei sie das Potenzial von Melodrama und „stream of consciousness“-Elementen auslotet. Diese Perspektive hat sie durch die intensive Auseinandersetzung mit dem experimentellen Kino entwickelt. Neben ihrer filmischen Arbeit beschäftigt sich Bausch auch mit Videoinstallationen und Live-Performances, die in Ausstellungen in Europa und darüber hinaus präsentiert werden. Im Jahr 2024 erhielt sie zusammen mit Fabian Rausch den Carl-Mayer-Drehbuchpreis für „SOLDAT“.

Fabian Rausch wurde 1997 in Oberndorf bei Salzburg geboren. Er arbeitete bei den Salzburger Nachrichten als Kameramann und Reporter und studierte zeitgleich Philosophie an der Universita?t Salzburg. Seit Oktober 2019 studiert er Drehbuch und Dramaturgie an der Filmakademie Wien. Im Jahr 2024 erhielt er zusammen mit Vivian Bausch den Carl-Mayer-Drehbuchpreis für „SOLDAT“.

Lena Zechner, geboren 1997 in Wien, ist Producerin mit einem Hintergrund in Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Publizistik. Nach ihrem Doppelstudium wirkte sie an zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, seit 2020 studiert sie an der Filmakademie Wien Produktion, wo mehrere preisgekrönte Kurzfilme, darunter „At home I feel like leaving“ (R: Simon Maria Kubiena), „À mes côtés“ (R: Eric M. Weglehner) und „Preiswerte Lösungen für ein besseres Leben“ (R: Alex Reinberg & Leni Gruber) entstanden, die auf internationalen Festivals gezeigt wurden.Neben „SOLDAT“ betreut sie als Producerin bei der FreibeuterFilm derzeit noch zwei weitere Debütfilmprojekte gemeinsam mit ihrer Kollegin Klara Pollak.

Klara Pollak ist Producerin bei der Wiener Produktionsfirma Freibeuterfilm und arbeitet an den Debütfilmen „WER HAT ANGST VOR GOTT?“ (Regie: Rosa Friedrich), der im Rahmen des Torino Script Lab entwickelt wurde, und „SOLDAT“ (Regie: Vivian Bausch), der für das Talent LAB 2024 ausgewählt wurde.Zudem produzierte sie mehrere experimentelle Kurzfilme der Filmemacherin Antoinette Zwirchmayr, darunter „IM SCHATTEN DER UTOPIE“ (Berlinale Shorts 2018), „DEAR DARKNESS“ (CPH:DOX 2022) und „LAND OHNE WORTE“ (FID Marseille 2024).Sie engagiert sich darüber hinaus für das ProPro-Produzentinnenprogramm, eine Initiative des Österreichischen Filminstituts zur Förderung und Stärkung von Filmproduzentinnen.Sie ist Absolventin des MAIA Workshop Programms und Alumna des EAVE Marketing Workshops.

Team-UnstolzeNation-CristiIorga-StephanHerzog
  • Dokumentarfilm

Meine unstolze Nation

Regie Cristi Iorga
Drehkonzept Cristi Iorga
Produktion Stephan Herzog

Wien ist voll von Ausländer*innen, viele davon kommen aus Rumänien. So auch Filmemacher Cristi Iorga. Lange wollte er mit seinen Landsleuten nichts zu tun haben, doch jetzt möchte er ihnen begegnen: Geht es ihnen auch so wie ihm? „Meine unstolze Nation“ fängt die Psychologie einer ausgewanderten Nation ein – mit viel Selbstironie und der entsprechenden Dosis rumänischer Leichtigkeit.

Cristi Iorga wurde in Baia Mare, im Nordwesten Rumäniens geboren, wo er eine deutsche Schule besuchte. Er zog 2012 zum Studieren nach Wien. Er besitzt (noch) die rumänische Staatsbürgerschaft. Seine Zeit in Wien wurde durch zwei Auslandssemester in Valencia und Paris unterbrochen. Im Jahr 2019 schloss er sein Tonmeisterstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ab. Seither ist er in der Wiener Musik- und Filmwelt aktiv und arbeitet als selbstständiger Tonmeister und Dokumentarfilmemacher.

Stephan Herzog wurde 1996 im österreichischen Graz geboren und lebt seit 2016 in Wien. Von dort aus arbeitet er als Filmproduzent und Regisseur. 2015 gründete er seine Firma Herzog Media, mit der er seit 2020 überwiegend dokumentarische Projekte für Festival, Kino und TV herstellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Filmen an der Schnittfläche zwischen Kultur und gesellschaftspolitischen Themen. Aktueller Höhepunkt seiner Arbeit als Produzent ist die Fertigstellung des Kino-Dokumentarfilms „Austroschwarz“ (R: Mwita Mataro, Helmut Karner), der 2025 seinen österreichweiten Kinostart hatte. Weitere kurze und abendfüllende Projekte befinden sich in Entwicklung.